Aktuelles

Das Gesamtwerk in zwei Katalogen

Für alle, die sich intensiver mit den künstlerischen Arbeiten Thomas Volkmanns auseinandersetzen möchten,
seien folgende Kataloge aus dem Verlag der Kunsthalle Südwestfalen empfohlen. 
 
Katalog 1: „So sieht‘s aus“ 
Arbeiten von den Anfängen bis 2017
450 Seiten, mit in die unterschiedlichen Phasen einführenden Texten. Durchgehend farbige Abbildungen.

Katalog 2: „Weiter geht‘s“ 
Arbeiten von 2018 bis 2021
132 Seiten, mit in die unterschiedlichen Phasen einführenden Texten. Durchgehend farbige Abbildungen.

AUSGEKOTZT

Geschichten eines Künstlers

Wie kommt jemand darauf eine Fettecke zu produzieren und diese als Kunst zu bezeichnen – oder ein Bild falsch herum aufzuhängen? 
Wie kommen Künstler auf die Idee, Dinge zu erschaffen die kein Mensch wirklich braucht?

Diese Fragen stellen sich zahlreiche Menschen, die nicht unmittelbar etwas mit Kunst zu tun haben. Die launige Autobiografie AUGEKOTZT enthält „Geschichten eines Künstlers“, die sich zwischen Kunstgenuss und geistigen Getränken bewegen. Der Bildteil zeigt die künstlerischen Erzeugnisse der zuvor erlebten Geschichten. Hier bekommt der Leser einen Einblick in den Kopf des Künstlers. Und die, die sich mehr mit Kunst beschäftigen, werden an der einen oder anderen Stelle vielwissend nicken ...
Alles hängt irgendwie zusammen - wie im richtigen Leben.
 
Zu seinem schriftstellerischen Ausflug bemerkte Thomas Volkmann: „Ich wollte nie ein Buch schreiben, da dies nicht mein Metier ist. Dann forderten mich aber im kurzen Abstand zwei Personen aus meinem direkten Umfeld auf, die Geschichten, die mich inspirieren, niederzuschreiben. Blödsinn, dachte ich sofort, wer soll den Scheiß lesen? Dann setzte Corona die Welt lahm und man wurde wie nie zuvor auf sich selbst zurückgeworfen. Manche wurden in der Zeit irre, manche schwanger – und ich habe ein Buch geschrieben. Wer es liest, ist selbst schuld!“
 
 
AUSGEKOTZT
Geschichten eines Künstlers
132 Seiten, mit zahlreichen farbige Abbildungen

Denn sie wissen nicht was sie tun - Natur in der zeitgenössischen Kunst

Von der Höhlenmalereien bis zur Land Art, von Albrecht Dürers Naturstudien über Claude Lorrains Landschaftsmalerei bis hin zu Vincent van Gogh expressiven Sonnenblumen – die Natur bot schon immer Inspirationen für Generationen von Künstlern. Die Kunst war mit der Natur seit frühester Zeit eng verbunden, war doch die Menschheit von der Natur extrem abhängig. Heute hingegen nutzen Künstler Objekte aus Wald und Flur für mahnende Appelle und zur kritischen Selbstreflexion. 

Im Juli 2019 begann alles damit, dass die Künstlerin Sandra Letzing von Ihrem neu bezogenem Schrebergarten dazu inspiriert wurde, sich intensiv mit der Natur auseinander zu setzen. Daraus entstand die Idee ein Projekt in Kollaboration mit anderen Künstlern zu realisieren. Aus ihrem Garten sammelte und konservierte sie Pflanzen aber auch weggeworfenen Wohlstandsmüll. Bestandteile hieraus, hat sie an die beteiligten KünstlerInnen verteilt, die diese auf ihre Art interpretierten und neue Blickwinkel und Fragestellungen zum Thema „Natur“ aufwarfen. 

Der Ausstellungstitel „Denn sie wissen nicht was sie tun” verweist auf die bedenkliche Ausschlachtung der Natur: menschlich, politisch, kulturell und wissenschaftlich. Das Zitat aus dem neuen Testament (Lukas 23,34) lässt darüber hinaus die Kreuzigungs-Szene vor dem geistigen Auge erscheinen. Und zum guten Schluss kennt ja jeder den Filmklassiker mit Natalie Wood und James Dean …
 
Die beteiligten Künstler:
Edgar Busch  I  Objekte
Simone Fröhler  I  Collage
Pee Groos  I  Installation und Urban Street Art 
Ariane Hartmann  I  Schmuckdesign
Susan Jakobsen  I  Malerei 
Ira Klinger  I  Möbel- und Textil-Design
Sandra Letzing  I  Malerei und Fotografie 
Thomas Volkmann  I  Malerei und Collage

Garten der Lüste – die Kunstaktion

Inspiriert von dem dreiteiligen Gemälde „Garten der Lüste“ des niederländischen Renaissance-Malers Hieronymus Boschs wurde von Thomas Volkmann und Leonie Herrmann eine fünfstündige, raumgreifende Performance realisiert, die Malerei, Body-Printing und Collage miteinander vereint.

AB 8ZEHN

18 Duschkabinen - 18 Installationen - 5 Künstler:
Thomas Volkmann, Gerhard Kania, Udo Unkel, Heike Demleitner und
Hartmut Funke.

Impressionen der Ausstellung AB 8ZEHN:

Im Zentrum der Ausstellung steht ein seit Jahren ungenutzter Waschraum. Für
dessen 18 Duschkabinen wurden 18 Kunstwerke geschaffen, die unter anderem
die Themen Sünde, Reinigung und Ritual thematisieren. In einer gesonderten
Abteilung werden zusätzlich Objekte und Malerei präsentiert.

Die Farbe und die Form halten die ganze Scheiße zusammen

In den aktuellen Arbeiten Thomas Volkmanns zeichnet sich ein radikaler Wandel ab.
Neue Ideen zu generieren, sich zu verändern, zu entwickeln - das scheint für einen
Künstler unabdingbar zu sein. Th. Volkmann ist an diesem Punkt.

Die Werke der letzten Jahre waren auf der Höhe der Zeit. Formal immer knackige,
kurze Statements. Immer politisch unkorrekt mit hochpoetischen, dem Kabarett
nicht unbekannten Titeln. In diesen Titeln erkennt man immer wieder Anleihen aus
der gesamten Kunstgeschichte des Abendlandes.

Seine Figuren positioniert er mitten im Bildraum in oft übertriebenen, atavistisch
anmutenden Gebärden und Gestiken. Sie haben Stellvertreter-Funktion - wirken
bizarr und wild, jedoch für den Betrachter nicht frei von Ironie. Volkmanns Arbeiten
sind zu konkret um sie einfach abzuschütteln. Die Figuren werden gesäumt von
aggressiven Farben ohne wirklichen Ruhepunkt. Der Maler Per Kirkeby sagte über
seine Arbeiten: "Die Farbe und die Form halten die ganze Scheiße zusammen."
Ein sehr zutreffender Aphorismus, ebenfalls nicht frei von subversiver Ironie.

Die Form als Ausdrucksmittel scheint der eine Zweig der Entwicklung zu sein,
die Volkmann durchlebt, der andere ist die Konsequenz im Werk. Die Bildsprache
wird genauer, keine Abschweifungen mehr. Das ist eine Radikalität, die in der
zeitgenössischen Kunst nur noch selten anzutreffen ist.

Auszug aus V. Hauers Werk "Thomas Volkmann - der Maler"